und vor allem erlebe ich die Schwimmer als abgrenzend und ihre Bahn verteidigend.


Im See kann ich jederzeit langsam und ruhig meine Bahn ziehen,
wobei ich das Wetter und die Lichtstimmung unmittelbar erleben kann.

Am schönsten finde ich die frühen Morgenstunden,
wenn sich die ersten kleinen Wellen im Nebel verlaufen.

Aber oft komme ich auch für eine kleine Runde abends nach dem Büro.

Ich wohne in Tübingen und bin mit dem Rad unterwegs.

Ich betrachte den See als weit und breit einmalige kulturelle Gelegenheit,
wo Menschen respektvoll miteinander umgehen,
wo das nötige Maß an Zivilcourage gepflegt wird,
und wo tatsächlich gegenseitige Toleranz praktiziert wird.

Besonders imponiert mir die große Gesellschaftliche Bandbreite an Menschen,
die hier immer wieder gerne in's Wasser springen.

Ich beobachte auch gerne die Schwäne, die Blässhühner, die Haubentaucher,
den Kormoran und auch Eisvögel.

Gerade am naturbelassenen See kann man direkt und hautnah erleben,
wie sich Wasservögel in's Schilf zurückziehen,
gerade hier kann man erleben, wie wichtig der Schilfgürtel ist.

Aus den Sommerferien in Mecklenburg ist mir geläufig,
dass Seen in naturbelassenem Zustand zum Bad einladen.

Mir ist dort kaum eine Badestelle bekannt,
an der nicht unter anderem auch Textilfrei gebadet wird.
Ich freue mich, dass es Menschen gibt,
die den See so erhalten wollen wie er ist.

Zum aktuellen Gerede über Naturverbundenheit und Nachhaltigkeit
passt eine Konsum-orientierte Bewirtschaftung überhaupt nicht.

Kultur ist nicht gleichzusetzen mit Profit oder Teilnehmerzahl bei Veranstaltungen.
Kultur ist eher der Umgang der Menschen untereinander,
anders als im Freibad erlebe ich am Baggersee Hirschau viel eher ein Miteinander.

 


 

Als Artikel auf hirschau.sidihoni.com veröffentlicht am 12.09.09
Eingegangen via die website am 09.09.09 vom Baggersee-Besucher Christop H. aus Tübingen