See im Quer- und Längsschnitt HirschauNeue Beschlußvorlage zum Baggersee Hirschau 

Es ist diejenige, die am 20. vom Ortschaftsrat in Hirschau und am 23.11. vom Planungsauschuss in Tübingen angenommen wurde. Das Amt gab sie erst am 17.11. zur Einsicht frei.

Download neue Planung der Verwaltung 2009-462, pdf 5,6 MB

Die nachgereichte Anlage 2a als pdf

 

Weitere Zeichnungen des Plans und unsere Analyse siehe folgende Seiten

 

Zur Analyse der Zeichnungen sehen Sie bitte die Erläuterungen nach dem letzten Bild

 

Regelschnitt Baggersee Hirschau in Tübingen

 

 Schilfgürtel Baggersee Hirschau

 

 Schilfgraben Flachwasserzone Hirschau

 

 Anlage 1 Fachwasserzonen Umbau Baggersee

 


 

 Unsere Analyse: Was sieht dieser auf die Schnelle aktivierte Plan (S.4,Z.11 ff) vor?

 
(Im Folgenden wird immer Bezug genommen auf die Beschlussvorlage 462/2009 vom 12.11.2009)

Im Plan spricht man von „Verbesserungen, Aufwertungen, Umwandlungen (S.2,2) durch Umstrukturierung und Umwandlung. Geschaffen werden sollen große Liegeflächen, ein angelegter Treffpunkt für Gruppen, neu anzulegende Wege auf der Halbinsel und von der Pflanzung von Bäumen am Ostufer, wo eigentlich schon genug stehen und keine gefällt werden sollen.

Was ergibt sich allein aus diesen Maßnahmen konkret?

 

 


Zum Vergleich im Folgenden die Angaben zum Kirchenstellinsfurter Baggersee

                          

                                            K´furt                      Hirschau

Wiesen- und Liegeflächen        25 000  m²                15 000  m² (S.6, Z.12 ff)  (bisher: 3 400 m²)                                                                                         

Wasserfläche                          200  000 m²              85 000  m²
Wassermenge                         900 000  m³              340 000  m³

 

Besucher                                                            
an einem Sommertag              5000 – 7000                  ???      (bisher:  ca.700)

 

Benötigte Parkfläche            Parkplatz der Gem.            ???   (bisher: 2500 m entlang
                                          + wildes Parken überall                des Rittwegs, im Ort + 
                                                                                             wildes Parken überall  

Pflegemaßnahmen                70 000  - 80 000.- €        5 000.- €  (S.6,Z.13 f)
pro Jahr


Dies ergibt sich aus den Zahlen

 

1. Die Liegefläche wird mehr als vervierfacht.

2. Mehr Platz zieht mehr Leute an. Der Baggersee ist in der württembergischen Badeseekarte und im Internet aufgeführt.

3. Die Belegung des Sees ist größer als die in Kirchentellinsfurt.

4. Die Wasserqualität wird dadurch stark beeinflusst.
Schon heute, bei weniger Besuchern, beginnt nach ca. 10 Sommersonnentagen in Folge eine deutliche Wasserverschlechterung mit Algenbildung (in Kirchentellinsfurt nach ca. 14 Tagen, da der See größer ist).

5. Ein erhöhter Besucherstrom zieht ein deutlich erhöhtes Verkehrsaufkommen nach sich, ohne dass dafür Parkplätze vorhanden sind.

6. Sanitäre Einrichtungen sind nicht vorgesehen.

7. Die Haftungsfrage bei einer Bereitstellung von Liegeflächen dieses Ausmaßes ist nicht geklärt.

8. Und schließlich: Die Pflegekosten in Hirschau werden dann im Jahr eher bei 50 000.-€ als bei  5000.- €  (S.6,Z 13f) liegen.


Neben diesen offensichtlichen Folgen enthält der neueste (der 3. innerhalb von 2 Monaten) Plan weitere gravierende Widersprüche und Ungereimtheiten.


Flachwasserzonen / Schilfschutz

 

°   Sie wurden vom KFV beantragt, dagegen bestehende Bedenken wurden von ihnen
    selbst ausgeräumt (S.3, Z.6f), nicht von unabhängigen Fachleuten.

°   Das Wasserrechtsverfahren (S.4, Z.20) muss vor Beginn der Maßnahmen
     abgeschlossen sein!

°   Das Einbringen von „Krautpflanzung“ (Anlage 3 oben) beschleunigt den Bewuchs und
    die Verlandung des Sees  (zu sehen am kleinen See beim Wehr).

°   Eine Flachwasserzone direkt vor einer Liegewiese ist ein idealer Plantschplatz.

°   Ebenso ist ein Schilfschutz in unmittelbarer Nähe zu den Liegewiesen nicht realistisch.
     (Der See ist  klein! Alles ist sehr nah beieinander.)
      Die „Schutzgräben“ (50 cm tief, 2 m breit)  sind ideale Kanäle für Kanus, die
      Grabentiefe lädt zu Schlammschlachten ein, wie sie früher am See üblich waren.

°    Das Schilf verlandet stetig weiter wie bisher und müsste jährlich neu ausgebaggert
     werden.

°    Für die Flachwasserzone müssen mindestens 50 LKW-Ladungen mit Kies
      herangekarrt werden.
      Davor muss eine mögliche Kontaminierung des vorgesehenen
     Neckarkieses durch ein Gutachten untersucht und die Gefahr der Verwirbelung des
     Wassers mit der möglicherweise toxischen Bodenschicht im Westteil des Sees
     ausgeschlossen  werden.
     Wer zudem Ortskenntnis besitzt, weiß, dass es an der vorgesehenen Stelle nur Pfade
      gibt, die LKWs also eine Schneise der Zerstörung hinterlassen müssen.


Wegebau / Anlegestelle

 
°    Für die Unterhaltung und den Ausbau eines Rundwegs reicht das Geld nicht (S.5, Z.6)
     bzw. wird dies auf der nördlichen Seite von der Fa. Epple gefordert (S.4,2.2 Z.1-4).
     Gleichzeitig soll aber die neu geschaffene Liegewiese auf der Halbinsel mit einem
     „Wegebau“ (S.4,3 und Anlage 1) versehen werden.

°    Die alte Anlegestelle soll für 42 00.- € attraktiver werden. Sie könnte so zu einem
     ungestörten, nicht einsehbaren Treff für jedermann zu jeder Tages- und Nachtzeit und
     zu allen Jahreszeiten werden, 1 Gehminute entfernt von Autos, die im Rittweg parken.